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Reihe Werte-Bildung interdisziplinär
Ankündigung: Was hält die Migrationsgesellschaft zusammen?
Werte - Normen - Rechtsansprüche
Arnim Regenbogen, Elk Franke, Reinhold Mokrosch
Was bewirkt den Zusammenhalt in einer Migrationsgesellschaft? Sind es gesellschafts-politische Faktoren wie berufliche Integration, politische Teilhabe und gesellschaftliche Parität? Oder sind es auch individuelle Faktoren wie Freundschaften, Sport- und Musik-Aktivitäten, Religions- und Kulturaustausch? In diesem Band erklären theoretische und empirische Beiträge die Bedeutung von Migration, Integration, interkultureller Kompetenz und den Einfluss von Werten, Normen und Rechtsansprüchen. Daneben fragen fachspezifische Aufsätze, wie es um die Streitkultur in unserem Land bestellt ist, was Wertebildung und Menschenrechtsbildung zum Zusammenhalt beitragen, was interreligiöser Religionsunterricht (am Beispiel Gewalt und Gewaltlosigkeit) und interkultureller Ethikunterricht (am Beispiel Beschneidung) beitragen können und wie interethnische Freundschaften zustande kommen.
Antisemitismusprävention in der Grundschule durch religiöse Bildung
Reinhold Mokrosch, Elisabeth Naurath, Michéle Wenger
Bei einer nicht unerheblichen Zahl von Jugendlichen können weiterhin antisemitische Einstellungen beobachtet werden. Das stellte der Antisemitismusbericht der Bundesregierung von 2011 fest. Dieser Band, der sich einer Holocaust-Didaktik für den Religionsunterricht widmet, geht davon aus, dass ein kindgemäßes Thematisieren des Holocaust in der Grundschule ein geeigneter friedenspädagogischer Weg sein kann, um auf dem Weg einer sensibilisierenden Erinnerungskultur der Genese von antisemitischen Einstellungen entgegenzuwirken. Sowohl theoretische Reflexionen als auch praxisbezogene Konkretionen (mit Unterrichtsmaterial) sowie kindgerecht erarbeitete Zeugnisse von Holocaust-Überlebenden sollen Lehrkräfte darin unterstützen, das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte nicht zu verdrängen.
Ethos und Empathie
Interkulturelle Vergleichsstudie zur LehrerInnenbildng an der Universität Osnabrück und an der Universidad de Costa Rica
Susanne Müller-Using
Kinder zu verstehen, setzt Empathie voraus und die Fähigkeit, die Befindlichkeit und die Stimmung in der Gruppe aufzugreifen, aber auch individuelle Bedürfnisse zu sehen und im pädagogischen Agieren zu berücksichtigen. Dies bedarf einer gut ausgebildeten Beobachtungsfähigkeit, aktiven Zuhörens und auch Erfahrung im Umgang mit Kindern.
An welchen Stellen sind Aspekte pädagogischer Ethik und Empathie im erziehungswissenschaftlichen Diskurs beheimatet? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander und welche Bedeutung haben sie für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen in schulpädagogischen Situationen? Diese Fragen werden theoretisch und im Rahmen einer interkulturellen Vergleichsstudie mit Costa Rica praktisch untersucht. Den Abschluss bilden exemplarisch die Analyse zweier Konzepte der LehrerInnenbildung und eine empirische Untersuchung mit Lehramtsstudierenden beider Universitäten.
Moralische Kompetenz. Wertebildung im Horizont christlich gelebter Moral.
Michael Winklmann
Wertebildung ist ein Anliegen und eine Aufgabe der gesamten Schule. Dennoch wird vor allem der Religions- und Ethikunterricht mit ihr in Verbindung gebracht. Aus dieser Dringlichkeit entwickelt der Autor ein Modell, das christlich gelebte Moral, jugendliche Lebenswelt und Emotion als Resonanzräume von Wertebildung im Religionsunterricht versteht. Das Modell verdeutlicht den Eigenwert christlich gelebter Moral, kann aber gleichzeitig auch mit nicht-christlichen Ethiken ins Gespräch kommen.
Wie sich Werte bilden. Fachübergreifende und fachspezifische Werte-Bildung
Elisabeth Naurath / Martina Blasberg-Kuhnke / Eva Gläser /Reinhold Mokrosch / Susanne Müller-Using (Hg.)
Wie bilden sich Werte in unserem Bewusstsein? Ergreifen wir die Werte oder ergreifen sie uns? Prägen wir Werte wie Toleranz, Menschenwürde, Ehrfurcht vor Leben, Fairness, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit oder werden wir von ihnen geprägt? Was sind die Voraussetzungen dafür, dass Werte sich im Bewusstsein bilden und in das Verhalten eingehen können? Sind bestimmte soziale Verhältnisse oder individuelle Fähigkeiten Bedingung? Und: Bei welchen Anlässen bilden sich Werte im Individuum? Gewinnt Gesundheit erst an Bedeutung, wenn man krank ist? Wird Toleranz erst wichtig, wenn man intolerant behandelt wird?Dieser Band greift diese Fragen aus fachspezifischer und aus fächerübergreifender Perspektive auf: Vertreter/innen aus Naturwissenschaft, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Erziehungswissenschaft, Didaktik des Sachunterrichts, Sportwissenschaft, Ethik und Kunst an der Interdisziplinären Forschungsstelle »Werte-Bildung« der Universität Osnabrück analysieren Möglichkeiten der Werte-Bildung in ihrem Fach und fragen nach Synergie-Effekten in Kooperation mit anderen Fächern. Sie geben unterschiedliche Antworten auf die oben gestellten Fragen, vertreten aber alle die Meinung, dass Werte-Bildung ein subjektiver Selbstbildungs-Prozess ist.
Mitgefühl als Weg zur Werte-Bildung. Elementarpädagogische Forschung zur Beziehungsfähigkeit als emotional-soziale Kompetenzentwicklung im Kontext religiöser Bildungsprozesse
Caroline Teschmer
Wie kann man die Thematik des Mitgefühls als Weg zur Werte-Bildung in den religions- und sozialpädagogischen Zusammenhang der Elementarpädagogik integrieren? Ziel dieser Studie ist, determinierende Faktoren mitfühlender und prosozialer Kompetenzen an praxisnahen Beispielen aufzuzeigen. Intendiert war vor allem, die Aus- und Weiterbildung bezüglich der mitfühlenden Kompetenz im Umgang mit Eltern und Kindern effektiv zu erweitern sowie zielgerichtet religionspädagogisch zu intervenieren, um mitfühlendes Verhalten als Voraussetzung emotionaler und prosozialer Entwicklung zu fördern. Dieser Ansatz bietet eine evidente Chance für ein subjekt- und zugleich bildungsorientiertes Konzept, das anknüpfend an die Kompetenzen der Kinder gezielte Fördermöglichkeiten implementieren kann.
"Das Wissen bringt einem nichts, wenn man keine Werte hat." Wertebildung und Werteentwicklung aus Sicht von Jugendlichen
Martina Blasberg-Kuhnke / Eva Gläser / Reinhold Mokrosch / Susanne Müller-Using / Elisabeth Naurath (Hg.)
Werte-Bildung ist ein komplexer, lebenslanger Selbstbildungsprozess. Nichtsdestotrotz werden wir von Werten ergriffen und geprägt, noch bevor wir diese in unserem Bewusstsein und Gewissen subjektiv verarbeiten. In diesem Spannungsfeld zwischen aktiver und passiver Werte-Bildung bietet die Reihe Raum, aus interdisziplinärer Perspektive Werte-Bildung vielschichtig zu erfassen. Thematisiert werden Wertebildungsprozesse aller Lebensphasen und Bildungsbereiche – angefangen bei der frühkindlichen Bildung bis hin zur Hochschuldidaktik. Probleme der ethischen, ästhetischen und religiösen Werte-Bildung sollen ebenso erarbeitet und analysiert werden wie das jeweilige Wertebewusstsein und -verhalten in unterschiedlichen kulturellen Milieus.
Werte leben lernen: Gerechtigkeit – Frieden – Glück
Ulrike Graf, Susanne Klinger, Reinhold Mokrosch, Arnim Regenbogen, Sonja Angelika Strube (Hg.)
Was haben Gerechtigkeit, Frieden, Glück und Wertebildung miteinander zu tun? Der Band beantwortet diese Frage interdisziplinär. Die BeiträgerInnen untersuchen Lernprozesse hinter gerechtem Urteilen, setzen sich mit Projekten zur Friedensstiftung durch Konfliktberatung auseinander und analysieren schulische Programme zur Förderung von Zufriedenheit und Glück. Sie erläutern darüber hinaus die Relevanz von Wertebildung in einem fachspezifischen Curriculum und denken Gerechtigkeits-, Friedens- und Glücks-bildung historisch und systematisch weiter. Die AutorInnen kommen aus den Erziehungswissenschaften, der Philosophie und aus den Theologien oder sind FachpädagogInnen und -didaktikerInnen
Weitere Veröffentlichungen der Forschungsstellenmitglieder
Das Fremde akzeptieren
Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenwirken - Theologische Lösungsansätze
Sonja Angelika Strube (Herausgeberin), 2017
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und sogar rechtsextreme Einstellungen finden sich auch unter Christen; sie werden in manchen christlichen Milieus mit bestimmten religiösen und theologischen Denkmustern begründet und verschmelzen mit deren Frömmigkeitsstilen. Nach der Auseinandersetzung mit diesem Phänomen in dem Buch Rechtsextremismus als Herausforderung für die Theologie geht die Herausgeberin mit dem vorliegenden Buch einen Schritt weiter und umreißt Konturen christlicher Theologie, die Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aktiv entgegenzuwirken vermag.
Rechtsextremismus als Herausforderung für die Theologie
Sonja Angelika Strube (Herausgeberin), 2015
Im christlichen Glaubensspektrum gibt es Frömmigkeitsstile, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechtsextreme Einstellungen eher fördern als reduzieren. Zu beobachten ist dies zum einen in verschiedenen quantitativen Studien, zum anderen auf einschlägigen Internetseiten mit z.T. nennenswerter Leserschaft. Diesem Phänomen, das Kirchenleitungen wie theologische Forschung aufrütteln muss, geht dieser Band in Artikeln renommierter Experten aus der Rechtsextremismusforschung und Theologie interdisziplinär auf den Grund und eröffnet zugleich Lösungsperspektiven.
Beziehungskulturen und Schulqualität. Welche Werte leiten professionelles Alltagshandeln von Grundschullehrer/innen?
Müller-Using, Susanne (2011), in: Kuhl, Julius / Müller-Using, Susanne / Solzbacher, Claudia / Warnecke, Wiebke (Hrsg.): Bildung braucht Beziehung. Selbstkompetenz stärken - Begabungen entfalten. Herder. S.88-105
Vor dem Hintergrund der Schulqualitätsdebatte in Deutschland analysiert die Autorin die Notwendigkeit der Berücksichtigung pädagogisch-ethischer Aspekte im professionellen Umgang mit Schüler/innen. Im internationalen Vergleich mit Dänemark und Finnland wird herausgearbeitet, wie ethische Zugänge und Werte es möglich machen die Schulqualitätsentwicklung integrativ und mit Blick auf die Bedürfnisse der Schüler/innen zu gestalten.
Values, Beliefs, and Norms that Foster Chilean and German Pupils’ Commitment to Protect Biodiversity
Susanne Menzel & Susanne Bögeholz (2010). Values, Beliefs, and Norms that Foster Chilean and German Pupils’ Commitment to Protect Biodiversity. International Journal of Environmental and Science Education, 5(1), 33-49.).
Ethos und Schulqualität. Pädagogisch-ethische Aspekte im professionellen Umgang mit Schüler/innen in Dänemark, Finnland und Deutschland
Susanne Müller-Using (2010), Verlag Budrich UniPress.
Mit Gefühl gegen Gewalt. Mitgefühl als Schlüssel ethischer Bildung in der Religionspädagogik
Elisabeth Naurath, Neukirchen 2007 (3. Auflage 2010).
Werte-Erziehung und Schule. Ein Handbuch für Unterrichtende.
Reinhold Mokrosch/ Arnim Regenbogen, Verlag Vandenhoek & Ruprecht Göttingen 2009.
Erziehung zur Bildung von Werten bei Jugendlichen betrifft nahezu alle schulischen Fächergruppen. Das Übersichtswerk wurde zum „Handbuch“ für die Schulpraxis dadurch, dass sowohl fächerübergreifende Aspekte (Grundwerte, Sozialisationsbedingungen) als auch spezielle Fachdidaktiken - nicht nur für die wertebildenden Fächer Religion, Sozialkunde, Ethik, Philosophie - berücksichtigt wurden. Auch zahlreiche Beiträge aus den sprachlichen und musischen Fächern und aus dem Sportunterricht gehen auf ethische, ästhetische und gesundheitsbezogene Bildungsziele ein. Der Band enthält 40 Einzelstudien sowie ein Wertelexikon im Anhang.
Menschenrechte
Angelika und Arnim Regenbogen, Arbeitshefte s.o., 2001.
Das Heft entwirft Zugänge und Aufgabenstellungen zu Arbeitsmaterialien (Rechtsdokumente, philosophische Positionen) zu den Aspekten Gleichheit, zu historischen Dimensionen der Rechtsentwicklung sowie zur Erweiterung von Grundrechten auf universell vertretbare Rechtsansprüche (Zugänge 3 und 4).
Gewalt. Arbeitsheft Ethik Sek II für den Ethik-, Religions- und Philosophieunterricht
R. Mokrosch, hg. von Arnim Regenbogen und Reinhold Mokrosch, Auer Verlag Donauwörth 2000.
Dieses Arbeitsheft für den Ethik-, Religions- und Philosophieunterricht in der Sek II enthält 5 Zugänge: 1. Was versteht man unter „Gewalt, Frieden und Aggression?“ Fallbeispiele, Definitionen und Theorien; 2. Formen von Gewalt und Aggression: Jungendgewalt, Kindergewalt, Fremdengewalt, Schulgewalt, Fernsehgewalt; 3. Wissenschaftliche Einsichten zur Entstehung und Minderung von Gewalt und Aggression; 4. Staatliche Gewalt. Kann sie Frieden schaffen und Unrecht verhindern?; und 5. Religiöse Friedensethik: Feindesliebe und Gewaltverzicht.
Was heißt Gerechtigkeit? Ethische Perspektiven zu Erziehung, Politik und Religion
R. Mokrosch/A, Regenbogen (Hg.), Auer-Verlag, Donauwörth 1999, 251 Seiten.
Im Zentrum des Sammelbandes stehen Beiträge zu Gerechtigkeit als Erziehungsziel, zu ethischen Perspektiven und zu Fragen der Rechtsordnung und der gerechten Verteilung von Gütern und Lasten.Im Rahmen von 5 Kapiteln zu den Aspekten Gesellschaft (1.), künftige Generationen (2.), Religionen (3. und 4.) und Wettkampfsport (5.) stellen 18 Autoren eine Vielfalt entworfener und gelebter Gerechtigkeitsmodelle vor. Der Band greift Beiträge auf, die auf einem Fachsymposium (Januar 1998) aus Anlass des „Friedensjahres“ in Osnabrück (400-Jahre Westfälischer Frieden) diskutiert wurden.
Sozialisation in den 90er Jahren. Lebensziele, Wertmaßstäbe und politische Ideale bei Jugendlichen
Arnim Regenbogen, Leske + Budrich, Opladen 1998, 284 Seiten.
Die Studie vergleicht die von der Umgebung erwarteten und die von heranwachsenden selbst gewählten Lebensziele und Wertmaßstäbe miteinander. Besonders die Erwartungen im Rahmen von Familie und Schule, von Freundschaftszirkeln und Freizeitgruppen werden untersucht. Die Wertpräferenzen werden in ihrer Bedeutung für die eigene Lebensgestaltung und für das Leben mit Anderen sowohl im direkten Umfeld wie in der Gesellschaft analysiert. Das Werk wertet Erhebungen der damaligen Arbeitsgruppe empirische Wertforschung (Reinhold Mokrosch, Arnim Regenbogen, Elk Franke; Univ. Osnabrück) in den 1990er Jahren aus. Es wurden repräsentative Befragungen und Tiefeninterviews mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 durchgeführt.
Moral und Sport im Wertbewußtsein Jugendlicher
Franz Bockrath/Steffen Bahlke, Veröffentlichungen des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Köln 1996, Bd. 12.
Gewissen und Adoleszenz. Christliche Gewissenserziehung im Jugendalter
Reinhold Mokrosch, Studienverlag/Beltz Verlag, Weinheim 1996, 468 Seiten.
Sind Jugendliche auf christliche Gewissensvorstellungen ansprechbar? Diese Frage versucht der Verfasser unter besonderer Bezugnahme auf das reformatorische Gewissensverständnis und dessen Vor- und Wirkungsgeschichte zu beantworten. Dazu hat er - z. T. zusammen mit seiner Forschungsstelle für "Empirische Wertforschung" an der Universität Osnabrück - in zwei umfangreichen quantitativen und qualitativen Umfragen in verschiedenen Teilen Deutschlands 1200 15 bis 19jährige nach deren Normen-, Wert-, Lebensziel-, Selbständigkeits- und Gewissensbewußtsein befragt. Aus den Ergebnissen zieht er vorsichtige Konsequenzen für die Ansprechbarkeit dieser Jugendlichen auf moralische und religiöse Gewissensbildung. - Gleichzeitig legt er eine detaillierte Analyse ausgewählter Gewissenskonzepte aus Theologie, Philosophie, Psychologie, Soziologie und Moralpädagogik von Paulus bis zur Gegenwart vor und untersucht - im Vergleich mit seinen Umfrageergebnissen -, welche dieser Konzepte im Bewußtsein Jugendlicher noch heute relevant und aktuell sind. - Im Schlußteil entwirft er ein neues Konzept säkularer und christlicher Gewissensbildung, das die bekannten Theorien moralischer und religiöser Urteilsbildung von Kohlberg und Oser modifiziert und verändert.